Bausatz: Kestrel GMKD27 - Three Storey Townhouse
Sehr preiswerter Modellbausatz im fast-N-Maßstab 1:148, Schwierigkeitsgrad •
Was hat uns zum Kauf bewogen? Klar, der Preis. Ein preiswertes Siedlungshäuschen als Plastikbausatz, also so etwas müsste doch zumindest gut für den Anlagenhintergrund geeignet sein, um damit eine kleine Siedlung aufzubauen... ...kurz vorweg genommen: Bis auf kleine Mängelchen hält dieser Bausatz weit mehr, als man vom Preis her erwarten würde! Das einzige, was diesen Bausätzen fehlt, ist eine Anleitung. Nee, nicht nur eine deutsche Übersetzung (wie man es von einigen japanischen Bausätzen her ja eventuell kennt, bei denen man einen Bachelor in Manga-Arts haben muss, um das auch zu verstehen) - der Hersteller Kestrel liefert mal gar keine mit. Bis zu Hause hatte ich noch die Hoffnung, dass eventuell auf der Pappinnenseite der preiswerten Blisterverpackung eine Anleitung sein könnte... Fehlanzeige.
Das erste Kestrelmodell (das ich gebaut habe) hier ist allerdings ein rechteckiges Haus, da wird das wohl noch gehen - und siehe da, es geht tatsächlich sehr einfach. Mit einer feinen und scharfen (!) Zange die einzelnen Teile vom Spritzling trennen, sich kurz alles gut anschauen und es kann losgehen. Die Fenster von der Rückseite einlegen, mit der Skalpellspitze festhalten und den Plastikkleber an die Naht laufen lassen. Ein wenig muss man die Fenster gerade rücken, da die Fensterchen nicht “press” in die Fensteröffnungen passen und so leicht etwas schief aussehen - ob man das allerdings hinerher auf einer Anlage in einer Siedlung noch sieht wage ich zu bezweifeln. Die Fensterrahmen sind sauber gegossen, kein Nacharbeiten in den Fensteröffnungen war notwendig. Top!
Positiv fällt (hinsichtlich des Zusammenbaus) auf, dass Kestrel bei diesem Modell die Kanten der einzelnen Wandelemente nicht auf 45° abgeschrägt hat - sowas geht doch beim Zusammenkleben meist schief - sondern senkrecht “auf Stoss” verklebt werden muss. Das sieht an der Aussenseite eventuell nicht ganz so schön aus, aber deutlich besser, als wenn zwischen einer 45°-Klebung der Plastikkleber auf die Sichtseite läuft! Die Seiten rechtwinklig zu bekommen ist dadurch sehr einfach, auch ohne “Magnet-Winkellehre”: Rechteckiges Klötzchen (Holz, Metall, was auch immer - ich habe hier “was auch immer” genommen) mit zwei Klemmen - fertig ist die rechtwinklige Verklebung. Das ganze zwei mal, dann die “Halbhäuser” zusammenkleben und fertig. Das macht schonmal ‘ne Menge her:
Das Dach besteht aus zwei Teilen und liegt an den Stirnwänden des Hauses auf “Haltern” auf - das macht das Einsetzen des Daches sehr einfach. Ãœberrascht war ich von der Passgenauigkeit - vielfach hat man bei (auch sehr teuren Markenbausätzen) an dieser Stelle das Problem, dass das Dach gar nicht in das Haus passen will... ...hier, wie gesagt, absolut perfekter Sitz in den Wänden!
An den Stirnwänden MUSS man die Schornsteine anbringen, da die Wand sonst unschön über das Haus hinausragt (Geschickte Bastler können das natürlich mit einem Skalpell und viel (!) Geduld auch abschneiden). Bei diesen Aufsetzkaminen stellte ich nun fest, das die vorgegebenen Teile - da sehr klein - nicht sooooo 100%ig passten, wie ich mir das gewünscht hätte. Der mittlere Aufsetzkamin hat dann noch das Problemchen, das sein “Deckel” aus den gleichen Streifen besteht, wie der “Deckel” der beiden Kamine an den Stirnwänden - und zwar zwei Stück, die man aneinanderkleben muss. Das habe ich (nach dem Foto) von innen mit einem kleinen Plastikstreifn verstärkt, da man die zusammengeklebten Deckelstreifen schlecht in die Kaminumhüllung kleben bzw. drücken kann, wenn sie dauernd in der Mitte durchbrechen...
...davon ab muss der mittlere Kamin ja nicht auf’s Dach, und bei den nächsten Bausätzen dieses Hauses lasse ich ihn weg.
So sieht’s dann fertig aus...
Ich denke, das Kestrel hier zu einem sensationellen Preis ein Bausatz gelungen ist, der eine tolle Detaillierung bietet und wirklich einfach zu bauen ist. Die Verarbeitung ist gut bis sehr gut, die Passgenauigkeit (abgesehen von den Schornsteinen) ebenfalls erstaunlich gut bis sehr gut! Vorder- und Rückseite des Hauses sind übrigens absolut identisch, weshalb man auf die Idee kommen könnte, das Haus an der Stirnwand durchzuschneiden und zwei gleiche Reliefhäuser für den Anlagenrand zu bekommen...
Mit ein wenig Farbe (ggf. Türen, Fensterrahmen, Schornsteine, Haussockel, Stuck, Spriegel usw. usw.) und einer anschließenden (nicht zu dollen) Alterung ist das ein tolles Modell zum Minipreis, das Anfänger auch ohne Anleitung leicht, schnell und erfolgreich bauen können!
Bauzeit: 15-45 min
Schwierigkeitsgrad: •
Beleuchtbar: Nicht ohne umfangreiche Zusatzarbeiten innen